Dem Trend der Nachhaltigkeit können sich auch die Kapitalmärkte nicht entziehen: Der Nachhaltige Anlagemarkt in Österreich wächst auch dieses Jahr stetig weiter und erreicht neue Spitzenwerte.
Berlin und Wien, 3. Juni 2019 – Verantwortliche Investments legten um 66 Prozent zu und betrugen Ende 2018 ein Rekordvolumen von 65 Milliarden Euro. Das Volumen von Nachhaltigen Geldanlagen stieg um 43 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro. Dies sind die Kernergebnisse des Marktberichts 2019, den das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen heute in Wien vorstellt.
Die Summe Nachhaltiger Geldanlagen erreicht einen neuen Höchststand
Dass die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten auch die Kapitalmärkte erreicht hat, sieht man vor allem am enormen Zuwachs von Nachhaltigen Geldanlagen und verantwortlichen Investments. Diese Zuwächse sind zum einen auf eine vermehrte Umstellung konventioneller Geldanlagen auf nachhaltig und die Auflegung neuer nachhaltiger Produkte am Markt zurückzuführen. Ein weiterer Grund ist die verbesserte Datenlage durch eine breitere Abdeckung der Finanzakteure, die Daten für den vorliegenden Bericht bereitgestellt haben.
Ein genauerer Blick auf die Nachhaltigen Geldanlagen offenbart, dass das Volumen nachhaltiger Investmentfonds weiterhin beachtlich anstieg (9,89 Milliarden Euro) und ein Wachstum von 19 Prozent zum Vorjahr generierte. Nachhaltige Mandate nahmen jedoch im selben Zeitraum um satte 77 Prozent zu – und sind somit erstmals um 1,27 Milliarden Euro größer als Nachhaltige Investmentfonds. In der Summe machen nachhaltige Investmentfonds und Mandate bemerkenswerte 12,8 Prozent des gesamten österreichischen Investmentfondsmarktes aus – und haben damit zweifelsfrei die Nische verlassen.

Ausschlüsse und Best-in-Class Ansatz weiterhin beliebteste Anlagestrategien
Um Geldanlagen nachhaltig zu gestalten, werden verschiedene Strategien und Anlageprozesse zu Rate gezogen. Ausschlüsse (rund 21 Milliarden Euro) und der Best-in-Class Ansatz (20 Milliarden Euro) bleiben weiterhin die am häufigsten angewandten Anlagestrategien. Jedoch rücken vermehrt die ESG-Integration (+159 Prozent) und die Stimmrechtsausübung (+123 Prozent) in den Fokus der Anleger und erreichten Wachstumsraten im dreistelligen Bereich. Als einzige Anlagestrategie erfuhren die Themenfonds einen Rückgang im Volumen um 30 Prozent zum Vorjahr.
Der Ausschluss von Kohle bleibt in diesem Zusammenhang eines der Haupt-Ausschlusskriterien und erreichte dieses Jahr den ersten Platz: circa 96 Prozent aller nachhaltigen Fonds und Mandate schließen Unternehmen, die Kohle fördern oder verstromen aus ihrem Portfolien aus. Weitere Ausschlusskriterien für den österreichischen Investor sind Waffen und Rüstungen, Kernenergie aber auch Arbeitsrecht- und Menschenrechtsverletzungen. Betrifft eine mögliche Investition Staaten, so spielen die Todesstrafe, Diktaturen, Korruption, die Nichtratifizierung von Umweltkonventionen und die Förderung von Kernenergie eine wesentliche Rolle im Ausschluss aus den Investitionsportfolien.
Quelle: Presseunterlagen FNG (Forum Nachhaltige Geldanlagen):
Dem Trend der Nachhaltigkeit können sich auch die Kapitalmärkte nicht entziehen: Der Nachhaltige Anlagemarkt in Österreich wächst auch dieses Jahr stetig weiter und erreicht neue Spitzenwerte
Fotos: Richard Tanzer
Das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen, der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, repräsentiert über 190 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen. Dazu zählen Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Ratingagenturen, Finanzberater, wissenschaftliche Einrichtungen und Privatpersonen. Das FNG fördert den Dialog und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und setzt sich seit 2001 für verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Investments ein. Es verleiht das Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds, gibt die FNG-Nachhaltigkeitsprofile heraus und hat das FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds entwickelt. Das FNG ist außerdem Gründungsmitglied des europäischen Dachverbandes Eurosif. Weitere Informationen unter www.forum-ng.org und Twitteraccount @FNG_eV.