Raiffeisen Capital Management bzw. die Raiffeisen KAG ist als größte Fondsgesellschaft der RBI-Gruppe (Raiffeisen Bank International) in deren Nachhaltigkeitsstrategie eingebettet: Wir verstehen unter Nachhaltigkeit verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln für langfristigen ökonomischen Erfolg im Einklang mit Umwelt und Gesellschaft. Nachhaltigkeit ist für uns zentraler Bestandteil unserer Geschäftspolitik. Selbstverständnis unseres Handelns ist es, verantwortungsvoller Banker, fairer Partner und engagierter Bürger zu sein.

Was bedeutet das für Raiffeisen Capital Management? Nachhaltigkeit ist für eine Fondsgesellschaft vor allem Responsible Investment, also verantwortungsvolles Investieren. Verantwortungsvoll gegenüber den Menschen, der Umwelt, aber auch gegenüber dem eingesetzten Kapital. Nachhaltigkeit kann deshalb nicht einfach nur ein Nein zu unerwünschten Geschäftspraktiken, Produktionsprozessen oder Branchen sein. Sie geht weit darüber hinaus. Nachhaltigkeit ist per se aktives Management. Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten bedeutet das Einbeziehen von umweltbezogenen, gesellschaftlichen und Corporate-Governance-Themen und den entsprechenden Daten und Analysen in den Anlageprozess. Dabei lassen sich unterschiedliche Zugänge herausarbeiten. Die Intensität der Integration kann oberflächlich oder stark detailliert sein, daher kann die Analyse der Nachhaltigkeitsdimension der Portfolios sehr unterschiedlich ausfallen. Wir unterscheiden bei einem integrativen Nachhaltigkeitskonzept drei wesentliche Elemente:
1. Vermeiden und Verantwortung zeigen:
Negativkriterien
Das Vermeiden kontroverser Geschäftsfelder und -praktiken basiert auf einem ethisch argumentierten Zugang des „Vermeidens der Mitwirkung zum Schlechten“ und ist ein Ausgangspunkt einer nachhaltigen Anlagepolitik. Im Mittelpunkt stehen eine erste ethische Positionierung und dabei auch das Abwenden von Reputationsrisiken. Das dominierende Instrument ist der Ausschluss von kontroversen Geschäftsfeldern bzw. Unternehmen und Staaten (Gebietskörperschaften), die vorgegebene Kriterien verletzen.
2. Unterstützen und Nachhaltigkeit fördern:
Best-in-class
Die nächste und wesentliche Entwicklungsstufe kann als „Kooperation zum Guten“ verstanden werden und legt stärkeren Wert auf die Integration von ESG-Research1 in der Unternehmensbewertung und folglich der Titelauswahl. Sinngemäß wird dies auch für Staaten (Gebietskörperschaften) als Emittenten von Schuldtiteln angewandt. Diese durchgängige Integration von ESG-Research in den Investmentprozess (ESG-Scores) führt zu einer höheren ESG-Qualität und zu einer Verbesserung des Risikoprofils des Portfolios.
3. Einfluss und Wirkung entfalten:
Engagement
Die dritte Stufe eines integrativen Nachhaltigkeitskonzepts ist Engagement als integraler Bestandteil einer verantwortungsvollen, nachhaltigen Anlagepolitik. Zu den beschriebenen Elementen der ersten beiden Stufen kommt nun die Unterstützung einer Veränderung im Sinne einer sozioökonomischen Wirkung hinzu: Einfluss auf das Verhalten von Unternehmen, Organisationen und auch Konsumenten zu nehmen. Im Zentrum stehen Unternehmensdialoge und insbesondere Ausübung von Stimmrechten. Diese Wirkungen können durchaus außerhalb der unmittelbaren Ertrags- oder Risikoziele eines Portfolios liegen, sie sollten diese jedoch nicht verletzen. Erst durch Engagement wird die Vision einer gewünschten „doppelten Dividende“ glaubwürdig verfolgt.
1ESG steht für Environment, Social, Governance