Projekt Grand Paris Express

Die Société du Grand Paris (SGP) ist eine vom Staat Frankreich gegründete Gesellschaft, die das „Grand Paris Express“-Projekt pilotiert. Ziel ist der Bau eines neuen, automatisierten U-Bahn-Netzes zur Modernisierung des bestehenden Verkehrsnetzes innerhalb des Großraums Paris.

Frankreich definiert das Projekt als „städtisches, soziales und wirtschaftliches Projekt von nationalem Interesse“, das die „nachhaltige, integrative und arbeitsplatzschaffende Entwicklung der Hauptstadtregion“ fördern soll, um die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Weltstädten zu stärken.

 

MIT GREEN BONDS FINANZIERT

Das Projekt mit Zeithorizont 2030 beläuft sich auf geschätzte Kosten in Höhe von 35 Milliarden Euro. In etwa 5 Milliarden davon werden durch Fremdkapital in Form von Green Bonds zur Verfügung gestellt. Warum sich das Projekt so hervorragend für eine Finanzierung durch Green Bonds eignet, zeigen die folgenden Zahlen, Daten und Fakten. Nach Angaben der SGP soll der Grand Paris Express nach Fertigstellung folgende Eigenschaften aufweisen:

Datenquelle: Société du Grand Paris, Stand 2019

AUSWIRKUNGEN AUF WIRTSCHAFT, GESELLSCHAFT UND UMWELT

Das Projekt steht im Mittelpunkt zentraler Herausforderungen wie Energiewende, nachhaltige urbane Mobilität, Beschäftigung und regionale Entwicklung. Durch Investitionen in leistungsfähige Verkehrs- und Infrastruktureinrichtungen sollen sowohl die aktuellen Bedürfnisse des Großraums Paris bedient als auch die Basis für zukünftiges Wachstum geschaffen werden. Auf lange Sicht erwartet sich Frankreich dadurch außerdem eine hohe sozioökonomische Wertschöpfung, welche die Unterstützung des Projekts durch die staatlichen und lokalen Steuerzahler rechtfertigen soll.

 

Durch den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel soll aber nicht nur die Wirtschaft gestärkt werden, das Projekt gilt auch als wesentlicher Teil des Klimaplans der französischen Regierung. Konkret sollen bis 2050 insgesamt 27 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Erreicht werden soll diese Einsparung durch die Reduktion von Emissionen, durch die Verlagerung des Verkehrs von privaten Fahrzeugen auf den öffentlichen Verkehr sowie auch durch eine Reduktion im Zusammenhang mit der regionalen Entwicklung. Genannt werden dabei zwei wesentliche Aspekte. Erstens die Verdichtung von Wohnräumen, wodurch der Bedarf an Verbindungsinfrastruktur (Straßen, Leitungen) und damit verbunden auch die Verbauung von unberührtem Land verringert wird. Zweitens das Setzen von projektbezogenen Urbanisierungsinitiativen, die zum Ersatz (Renovierung, Abriss/Wiederaufbau) bestehender Gebäude durch energieeffizientere Gebäude führen.

 

Ein weiteres wichtiges Ziel des Projekts Grand Paris Express ist die Energieeffizienz. Der Stromverbrauch soll auf allen Ebenen des Infrastrukturdesigns, der Traktion und der Zugbewegung sowie des On-Board-Systems optimiert werden. Entscheidende Lösungen und Innovationen sind dabei beispielsweise der Einsatz von LED-Leuchten, eine effiziente Nützung der Bremsenergie und eine optimale Wärmeregulierung.

 

BEISPIELWIRKUNG

Zusammengefasst stellt das Projekt Grand Paris Express nicht nur das aktuell größte Verkehrsprojekt in Europa dar, sondern kann auf lange Sicht auch als entscheidende Etappe in der Entwicklung der Hauptstadtregion angesehen werden. Das durch das Projekt entstehende Wachstumspotenzial für die Pariser Wirtschaft in Kombination mit dem positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft ist im besten Fall sogar dazu im Stande, andere Entscheidungsträger in Europa und der ganzen Welt zu ähnlichen Projekten zu bewegen und damit einen weiteren großen Schritt in Richtung eines nachhaltigen Verkehrssektors zu setzen.

Wussten Sie,…

... dass das größte Verkehrsprojekt Europas – der Grand Paris Express – über Green Bonds finanziert wird?

Für die Realisierung dieses riesigen Verkehrsprojekts wurde eine eigene Gesellschaft gegründet – die Société du Grand Paris. Konkret geht es um die Erweiterung der Pariser Metro um 200 Kilometer.

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Erfahren Sie mehr in unserem Nachhaltigkeitsmagazin NACHHALTIG INVESTIEREN – Ausgabe 26 zum Thema Green Bonds.