SDG 15

Nachhaltiges Entwicklungsziel (SDG) 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen

Die Natur ist von entscheidender Bedeutung für unser aller Überleben: Sie versorgt uns mit Sauerstoff, reguliert unser Wetter, befruchtet unsere Pflanzen, produziert Lebensmittel, Futtermittel und Fasern. Aber sie steht unter zunehmendem Stress, hat doch der Einfluss des Menschen fast 75 Prozent der Erdoberfläche verändert, wodurch Natur und Tierwelt in eine immer kleinere Region des Planeten abgedrängt und auch das Risiko von Zoonosekrankheiten – etwa aktuell Covid-19 – erhöht werden.

Wälder bedecken 30 Prozent der Erdoberfläche und sind für die Ernährungssicherheit, den Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der biologischen Vielfalt von entscheidender Bedeutung.

Zwischen 2010 und 2015 verlor die Welt 32 Millionen Hektar Waldfläche. Aufgrund von Dürre und Versteppung gehen jedes Jahr 12 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, 23 pro Minute, verloren.

Dies hat die Unversehrtheit von terrestrischen Lebensräumen weltweit um 30 Prozent im Vergleich zu einem unbeeinflussten Ausgangszustand verringert. Obwohl Schutzgebiete heute 15 Prozent der Land- und Süßwassergebiete und 7 Prozent der Meeresgebiete umfassen, sind sie nur ein Teil der für die biologische Vielfalt wichtigen Gebiete und noch nicht vollständig ökologisch dargestellt sowie effektiv oder angemessen verwaltet.

 

Die bis 2030 festgelegten Entwicklungsziele der UN zum Thema „Leben an Land“, wie sie auch in die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der österreichischen Bundesregierung aufgenommen sind (leicht gekürzt):

  • Wiederherstellung und nachhaltige Nutzung der Land- und Binnensüßwasser-Ökosysteme und ihrer Dienstleistungen, insbes. der Wälder, der Feuchtgebiete, der Berge und der Trockengebiete, gewährleisten.**
  • Nachhaltige Bewirtschaftung aller Waldarten fördern, die Entwaldung beenden, geschädigte Wälder wiederherstellen und die Aufforstung und Wiederaufforstung weltweit beträchtlich erhöhen.**
  • Wüstenbildung bekämpfen, die geschädigten Flächen und Böden einschließlich der von Wüstenbildung, Dürre und Überschwemmungen betroffenen Flächen sanieren und eine Welt anstreben, in der die Landverödung neutralisiert wird.
  • Erhaltung der Bergökosysteme einschließlich ihrer biologischen Vielfalt sicherstellen, um ihre Fähigkeit zur Erbringung wesentlichen Nutzens für die nachhaltige Entwicklung zu stärken.
  • Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern.*
  • Die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus der Nutzung der genetischen Ressourcen ergebenden Vorteile und den angemessenen Zugang zu diesen Ressourcen fördern, wie auf internationaler Ebene vereinbart.*
  • Dringend Maßnahmen ergreifen, um der Wilderei und dem Handel mit geschützten Pflanzen- und Tierarten ein Ende zu setzen und dem Problem des Angebots illegaler Produkte aus wildlebenden Pflanzen und Tieren und der Nachfrage danach zu begegnen.*
  • Maßnahmen einführen, um das Einbringen invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern, ihre Auswirkungen auf die Land- und Wasserökosysteme deutlich zu reduzieren, prioritäre Arten kontrollieren oder beseitigen.**
  • Ökosystem- und Biodiversitätswerte in die nationalen und lokalen Planungen, Entwicklungsprozesse, Armutsbekämpfungsstrategien und Gesamtrechnungssysteme einbeziehen.**
  • Finanzielle Mittel aus allen Quellen für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme aufbringen und deutlich erhöhen.*
  • Erhebliche Mittel für die Finanzierung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder aufbringen und den Entwicklungsländern geeignete Anreize zum Zweck der Walderhaltung und Wiederaufforstung bieten.*
  • Die weltweite Unterstützung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei und des Handels mit geschützten Arten verstärken, unter anderem durch die Stärkung der Fähigkeit lokaler Gemeinwesen, Möglichkeiten einer nachhaltigen Existenzsicherung zu nutzen.*

Erfahren Sie mehr in unserem Nachhaltigkeitsmagazin NACHHALTIG INVESTIEREN – Ausgabe 32 zum Thema Biodiversität.

*Diese Ziele haben keinen Zeitrahmen
**bis 2020

Quellen:
un.org/sustainabledevelopment/biodiversity
sustainabledevelopment.un.org
bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030