SDG 8

Nachhaltiges Entwicklungsziel (SDG) 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern

Die 17 SDGs wurden 2015 von der UNO verabschiedet, sind aber auch heute aktueller denn je. Covid-19 beeinträchtigt das Leben von Milliarden Menschen und zieht die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet eine globale Rezession, die schlimmer als 2009 sein wird, und die Internationale Arbeitsorganisation ILO sieht fast die Hälfte der weltweiten Erwerbsbevölkerung in ihrer Lebensgrundlage gefährdet. Die mit Covid-19 verbundenen wirtschaftlichen und finanziellen Schocks – wie etwa Unterbrechungen der Industrieproduktion, sinkende Rohstoffpreise, Volatilität der Finanzmärkte und zunehmende Unsicherheit – belasten das ohnehin schon lahme Wirtschaftswachstum und erhöhen auch die Risiken aus anderen Faktoren.

Schon vor dem Ausbruch von Covid-19 war ein Arbeitsplatz vielerorts keine Gewähr, der Armut zu entkommen. 2016 waren weltweit 61 % aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in informeller Beschäftigung tätig, ohne Agrarsektor 51 %. Die Erwerbsquote der Frauen liegt bei 63 %, die der Männer hingegen bei 94 %. Und das globale geschlechtsspezifische Lohngefälle liegt bei 23 %. Zwischen 2016 und 2030 werden weltweit 470 Millionen Arbeitsplätze für Neueinsteiger auf dem Arbeitsmarkt benötigt.

 

Die bis 2030 festgelegten Entwicklungsziele der UN zum Thema „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, wie sie auch in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der österreichischen Bundesregierung aufgenommen sind (geringfügig gekürzt):

  • Pro-Kopf-Wirtschaftswachstum entsprechend den nationalen Gegebenheiten und insbesondere ein jährliches Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von mindestens 7 % in den am wenigsten entwickelten Ländern aufrechterhalten.*
  • Höhere wirtschaftliche Produktivität durch Diversifizierung, technologische Modernisierung und Innovation erreichen, einschließlich durch Konzentration auf mit hoher Wertschöpfung verbundene und arbeitsintensive Sektoren.*
  • Entwicklungsorientierte Politiken fördern, die produktive Tätigkeiten, die Schaffung menschenwürdiger Arbeitsplätze, Unternehmertum, Kreativität und Innovation unterstützen, und die Formalisierung und das Wachstum von Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen unter anderem durch den Zugang zu Finanzdienstleistungen begünstigen.*
  • Weltweite Ressourceneffizienz in Konsum und Produktion verbessern und die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Umweltzerstörung anstreben, wobei die entwickelten Länder die Führung übernehmen.
  • Produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, einschließlich junger Menschen und Menschen mit Behinderungen, gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit erreichen.
  • Bis 2020 den Anteil junger Menschen, die ohne Beschäftigung sind und keine Schul- oder Berufsausbildung durchlaufen, erheblich verringern.
  • Sofortige und wirksame Maßnahmen ergreifen, um Zwangsarbeit abzuschaffen, moderne Sklaverei und Menschenhandel zu beenden und das Verbot und die Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, einschließlich Kindersoldaten, sicherstellen und bis 2025 jeder Form von Kinderarbeit ein Ende setzen.*
  • Die Arbeitsrechte schützen und sichere Arbeitsumgebungen für alle Arbeitnehmer, einschließlich der Wanderarbeitnehmer, insbesondere der Wanderarbeitnehmerinnen, und der Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen, fördern.*
  • Politiken zur Förderung eines nachhaltigen Tourismus erarbeiten und umsetzen, der Arbeitsplätze schafft und die lokale Kultur und lokale Produkte fördert.
  • Die Kapazitäten der nationalen Finanzinstitutionen stärken, um den Zugang zu Bank-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungen für alle zu begünstigen und zu erweitern.*
  • Die im Rahmen der Handelshilfe gewährte Unterstützung für die Entwicklungsländer und insbesondere die am wenigsten entwickelten Länder erhöhen, unter anderem durch den Erweiterten integrierten Rahmenplan für handelsbezogene technische Hilfe für die am wenigsten entwickelten Länder.*
  • Bis 2020 eine globale Strategie für Jugendbeschäftigung erarbeiten und auf den Weg bringen und den Globalen Beschäftigungspakt der Internationalen Arbeitsorganisation umsetzen.

Erfahren Sie mehr in unserem Nachhaltigkeitsmagazin NACHHALTIG INVESTIEREN – Ausgabe 29 zum Thema Digitalisierung.

*Diese Ziele haben keinen Zeitrahmen

Quellen:
un.org/sustainabledevelopment/economic-growth/
sustainabledevelopment.un.org
bundeskanzleramt.gv.at/themen/nachhaltige-entwicklung-agenda-2030