Die adidas AG zählt zu den weltweit führenden Sportartikelherstellern und bietet mit ihren beiden Kernmarken adidas und Reebok ein breites Sortiment an Bekleidung, Schuhen, Sportausrüstung und Accessoires an. Der Konzern beschäftigt über 59.000 Mitarbeitende und konnte im Jahr 2019 mit über 1,1 Milliarden produzierten Artikeln einen Umsatz von 23,64 Milliarden Euro erwirtschaften. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Herzogenaurach in Deutschland.
Ökologischer Fußabdruck
Wasser ist eine der Schlüsselressourcen in der Textilindustrie, umso wichtiger ist ein nachhaltiger Umgang mit dieser. adidas ist sich dessen bewusst und setzt daher im Bereich Wassermanagement auf individuelle Lösungen für die einzelnen Niederlassungen. Schwierigkeiten sieht das Unternehmen vor allem in der Erhebung von Wasserverbrauchsdaten. So kann es an bestimmten Standorten aufgrund von der Norm abweichender Mess-Standards dazu kommen, dass die ausgewerteten Daten neben adidas auch die Nutzung durch andere Mieter am selben Standort inkludieren. Um diesem Problem entgegenzuwirken, entwickelt adidas an solchen Standorten sogenannte Submetering-Lösungen, die eine genaue Zuordnung des Verbrauchs zu den einzelnen Mietern ermöglichen sollen. Zur Reduktion des eigenen Wasserverbrauchs setzt adidas auf einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser reicht von einer Effizienzsteigerung des Wassereinsatzes an den diversen Standorten über die Installation effizienter sanitärer Anlagen bis hin zur kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeitenden im Umgang mit Wasser. Dadurch konnte im Jahr 2019 das Jahresziel einer kumulierten Reduktion des Wasserverbrauchs pro Mitarbeiter von 32 % um 5 Prozentpunkte übertroffen und damit eine Reduzierung um 37 % erreicht werden.
Auch im Bereich der Treibhausgasemissionen ist adidas bestrebt, seinen Fußabdruck zu reduzieren. Dies geschieht einerseits durch die effiziente und intelligente Gestaltung der Einrichtungen, beispielsweise durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen und den Einsatz von LEDs, und andererseits durch den Bezug von Energie aus erneuerbaren Quellen bzw. durch den Kauf entsprechender Zertifikate. Diese Maßnahmen führten seit 2015 zu einer kumulierten Nettoreduktion der Emissionswerte um 52 %.
Innovation und Technologie
adidas setzt sich selbst das Ziel, Produkte mit hoher Performance zu entwickeln und sie auf nachhaltige Art und Weise herzustellen. Dabei steht vor allem die Innovation im Mittelpunkt. So arbeitet adidas beispielsweise mit der Umweltorganisation Parley for the Oceans zusammen, um Plastik an den eigenen Standorten zu vermeiden und zu verhindern, dass Plastik in die Weltmeere gelangt. Ein Output dieser Kooperation ist die Herstellung von Schuhen aus recyceltem Plastikmüll von Stränden und aus Küstenregionen. Nach fünf Millionen Paar Schuhen im Jahr 2018 und elf Millionen 2019 rechnet adidas für dieses Jahr mit 15–20 Millionen produzierten Paaren.
Recycling soll es auch ermöglichen, dass in Zukunft Produkte am Ende ihres Lebenszyklus nicht mehr als Abfall, sondern vielmehr als wertvolle Ressource für neue Produkte angesehen werden. adidas setzt dabei durch das Recyceln überschüssiger Vorversionen und von Produkten, die nicht den Qualitätsansprüchen genügen, bereits einen Schritt in die richtige Richtung. Zudem wurden in den letzten Jahren Abfallstrom-analysen an den Standorten durchgeführt, um die Menge an nicht recyceltem Abfall durch Recycling und organische Kompostierung zu reduzieren. An manchen Standorten stößt das Unternehmen jedoch aufgrund unzureichender oder fehlender Abfallsammlung in den entsprechenden Ländern an seine Grenzen. Aktuell verfügen in etwa 44 % der Standorte über ein funktionierendes Abfallverfolgungssystem.
Zulieferkette
Der Textilsektor steht spätestens seit den Vorfällen im Rana Plaza hinsichtlich der herrschenden Arbeitsbedingungen bei Zulieferbetrieben in Niedriglohnländern immer wieder unter starker Kritik. adidas setzt in diesem sensiblen Bereich auf eigene Arbeitsplatzstandards, die eine Art Verhaltskodex für Zulieferer darstellen. Die Standards stehen im Einklang mit den Menschen- und Arbeitnehmerrechtskonventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) und der Vereinten Nationen (UN) und sind Teil der Herstellerrahmenverträge, die adidas mit seinen Geschäftspartnern abschließt. Die Einhaltung der Standards wird durch angekündigte und unangekündigte Audits mit eigens dafür geschulten Mitarbeitern oder anerkannten externen Prüfern kontrolliert. Anhand der Ergebnisse wird entschieden, ob Maßnahmen ergriffen werden müssen. Diese können von der Verpflichtung zu Schulungen oder anderen Verbesserungen in den Zulieferbetrieben über Verwarnungen bis hin zur Beendigung der Geschäftsbeziehung reichen. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1.191 Audits durchgeführt, wodurch 49 % der Zulieferbetriebe und Lizenznehmerfabriken abgedeckt wurden. In Ländern mit hohem Risiko beläuft sich der Wert auf annähernd 100 %. Asien, als wichtigste Beschaffungsregion von adidas, weist eine Abdeckung von 75 % auf.