FOOTPRINT@RCM*
Raiffeisen Capital Management setzt sich schon seit geraumer Zeit für Nachhaltigkeit ein und lebt diese bereits auf verschiedenen Ebenen. Neben der Produktebene, auf der zahlreiche zertifizierte nachhaltige Fonds angeboten werden, wird auch auf gesellschaftliche Verantwortung gesetzt, die das Unternehmen beispielsweise mit dem Engagement am Lichtblickhof lebt. Und auch auf Unternehmensebene werden im Bereich der Betriebsökologie Maßnahmen unternommen, den ökologischen Fußabdruck positiv zu beeinflussen. Um auf diesem Weg gemeinsam bewusst und aktiv mit allen Kolleginnen und Kollegen diesbezüglich ins Gespräch und bei dem Thema weiter voranzukommen, wurde die Initiative Footprint@RCM gegründet.
BETRIEBSÖKOLOGIE
Darunter werden jene Maßnahmen verstanden, die im Sinn von „Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren“ zu einer Verbesserung des CO2-Fußabdrucks beitragen. Diese umfassen bei einem Unternehmen der Finanzbranche vor allem die Themenbereiche Geschäftsverkehr, Energieverbrauch durch Office-Nutzung und EDV, Abfallmanagement, Wassernutzung etc.
ERSTER FOOTPRINT-THEMENTAG
Im Oktober lud die Geschäftsführung alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur ersten Footprint-Infoveranstaltung ein, bei der es um den persönlichen CO2-Fußabdruck ging, vor allem aber um den des Unternehmens. Nach der Begrüßung seitens der Geschäftsführung, vertreten durch Rainer Schnabl und Dieter Aigner, folgten Vorträge von Expertinnen und Experten. An mehreren „Marktplätzen“ wurden Ideen zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks vorgestellt beziehungsweise eingeholt. Weiters gab es die Möglichkeit, sich mit Themen rund um Nachhaltigkeit auszutauschen und zu vernetzen.

SPANNENDE VORTRÄGE
Mit einem Überblick, wie Nachhaltigkeit in der Raiffeisen Bank International und den Netzwerkbanken gelebt wird, startete Andrea Sihn-Weber, Head of RBI Group Sustainability Management und Geschäftsführerin der Raiffeisen Nachhaltigkeits-Initiative, die Vorträge. Wolfgang Pekny, Gründer und Geschäftsführer der NGO-Plattform Footprint, referierte über Globalverstand, Footprint, Klimawandel und seine Ideen über die Zukunft unserer Zivilisation. Er legte zum einen Wechselwirkungen zwischen den bestehenden Wirtschaftssystemen und den ökologischen Konsequenzen dar und betonte die Begrenztheit der Ressourcen auf dieser einen Welt. Mit seiner Idee des „Global-Hektars“ lud Wolfgang Pekny alle Teilnehmenden ein, sich selbstkritisch mit den eigenen Konsumgewohnheiten und dem bewussten Umgang mit Ressourcen auseinanderzusetzen. Christine Scharinger, E-Mobilitätsexpertin bei Raiffeisen-Leasing, fokussierte sich in ihrer Präsentation auf die Bedeutung von Mobilität für die Menschen und was dies in Zusammenhang mit dem Verkehr der nächsten 20 Jahre und darüber hinaus bedeuten könnte (Stichwort Digitalisierung und E-Mobilität).
WIR SIND ALLE GEFRAGT
„Was einer nicht vermag, das vermögen viele. Wir alle sind im beruflichen wie im privaten Umfeld gefordert, unseren Beitrag zu leisten“, fasst Dieter Aigner, der in seinem Vortrag auf die Themen Nachhaltigkeit, Social Responsibility und den ökologische Footprint einging, das Hauptziel der Veranstaltung zusammen. Gleichzeitig betonte Aigner die Verantwortung von uns allen, nachhaltig zu agieren. Um Raiffeisen Capital Management auf Unternehmensebene als klimaneutrale KAG in Österreich auf den Weg zu bringen, rief er nochmals alle Kolleginnen und Kollegen auf, eigene Ideen und Initiativen einzubringen und diese dann auch aktiv zu unterstützen. „Auch produktseitig wollen wir zusätzlich zu unseren Top-Nachhaltigkeitsprodukten in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Maßnahmen entwickeln, um den ökologischen Fußabdruck für unser Angebot positiv zu verändern. Hier kommt uns als Investor eine hohe Verantwortung zu“, ergänzt Dieter Aigner ein weiteres Ziel. Für Rainer Schnabl ist Raiffeisen als nachhaltiges und ökologisch bewusst agierendes Unternehmen bei Kunden geschätzt und die Raiffeisen KAG mit ihren erfolgreichen nachhaltigen Fonds für die Banken eine wesentliche Partnerin in diesem Bereich.

MARKTPLÄTZE DER IDEEN
Nach den Vorträgen konnte man sich an insgesamt sieben „Marktplätzen der Ideen“ von betrieblichen wie auch privaten Projekten inspirieren lassen sowie eigene Vorschläge an einer „Wand der Ideen“ anbringen. Die Vortragenden standen für weitere Detailfragen und Diskussionen zur Verfügung. Aber auch bereits realisierte Nachhaltigkeitsmaßnahmen wurden im Sinne von Best Practice vorgestellt. Darunter als Beispiel auch die nachhaltige Sanierung des Einfamilienhauses eines Mitarbeiters von Raiffeisen Capital Management. Denn: Ein wesentliches Ziel der Marktplätze ist das Vernetzen von Ideen!
Ein äußerst interaktiver Marktplatz wurde von Wolfgang Pekny präsentiert: Welchen CO2-Fußabruck hinterlasse ich mit meinen täglichen Entscheidungen, was kann ich persönlich dazu beitragen? Gemeinsam wurden in Kleingruppen kleinere und größere Klimakiller des Alltags erarbeitet.

SELBST INITIATIV WERDEN – AUCH AUF KOMMUNALER EBENE
Ein Themenbereich des sozialen Miteinanders und schlussendlich auch der Nachhaltigkeit sind aussterbende Ortskerne in Städten und Gemeinden. In St. Andrä-Wördern (NÖ) wurde ein alter Vierkanthof im Ortskern durch engagierte Bürgerinnen und Bürger „wiederbelebt“. So ist im Laufe der letzten Jahre ein Zentrum für kooperatives Arbeiten und Leben entstanden. Das soziale Gemeinschaftsprojekt beherbergt heute Werkstätten und Ateliers, Freiflächen für ein gemütliches Zusammenkommen und Arbeiten, einen Coworking-Space, die „Dorfküche“ mit regionalen und saisonalen Bio-Angeboten sowie Raum für Veranstaltungen.
Bekanntermaßen stecken auch im Lebensmittelbereich große Potenziale zur CO2-Reduktion, Stichworte Regionalität und bewusste Auswahl der Ernährung z. B. durch Verringerung des Fleischkonsums. Welche Schwerpunkte SV Österreich als Business-Caterer setzt, wurde ebenso präsentiert.
Es fehlt an Governance. Und hier meine ich, es ist in Ordnung, kritisch und skeptisch zu sein, man kann unsere Politiker ablehnen. Aber wir haben ein System, an dem wir arbeiten müssen, zu unserem Wohl und zum Wohl künftiger Generationen. Also müssen wir als Unternehmen, sei es im Finanzsektor oder in der Konsumgüterindustrie, die ich vertrete, oder sonst jemand dazu beitragen, diesen politischen Prozess risikoärmer zu gestalten. Und offen gesagt, es ist sehr vernünftig, das zu tun.
Es gibt keinen wirtschaftlichen Grund für anhaltende Armut. Ich glaube auch nicht, dass Unternehmen teilnahmslose Zuseher sein können. Wir müssen aktive Teilnehmer sein, um sicherzustellen, dass dies eine Welt ist, in der wir längerfristig leben können.

UNTERSTÜTZUNG DURCH EIN STARKES TEAM
Das Footprint-Team, bestehend aus Claudia Palmetzhofer, Christian Leinweber, Bernhard Grubhofer und Wolfgang Wimmer, wurde 2019 ins Leben gerufen. Ziele sind insbesondere das Entwickeln und Umsetzen von Maßnahmen im Bereich der Betriebsökologie und die Bildung einer Plattform, über die ein Vernetzen von Wissen, Ideen und Initiativen sowohl im beruflichen Kontext als auch im Privatleben erfolgen kann. Die aktive Einbindung von Kolleginnen und Kollegen in das Team wird dabei vorangetrieben – die Ideenbringer werden eingeladen, ihre Ideen im Detail vorzustellen. Gegebenenfalls werden diese gemeinsam weiterentwickelt und umgesetzt.
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* RCM steht für Raiffeisen Capital Management